26. August 2022

ETHISCHE REZEPTE FÜR DIE ALTENHILFE: ABSCHLUSS IM PROJEKTDURCHLAUF I (2021/2022)

Unter dem Motto „Ethische Rezepte für die Altenhilfe“ hat die Abschlussveranstaltung des Projektes „Werte pflegen“ am 26. August 2022 in Dülmen stattgefunden.  Mehr erfahren

AKTIONSTAG VON HAUS MARIA RAST IN TELGTE

Altern erleben – Werte pflegen in der Altenhilfe

Video vom Aktionstag der Altenhilfeeinrichtung Haus Maria Rast am 22. März 2022 in Telgte

Telgte. Am 22. März veranstaltete die Altenhilfeeinrichtung Haus Maria Rast einen Aktionstag und bot Mitarbeitenden die Möglichkeit, Alter und Altern am eigenen Leib und im Team zu erleben. Die Übungen mit verschiedenen Tools und Technologien der Altenhilfe dienten zur Förderung von Achtsamkeit und Empathie, die in der täglichen Arbeit mit älteren, pflegebedürftigen Menschen von Bedeutung sind. Im Einsatz waren unter anderem Alterssimulationsanzüge, Icho-Therapiebälle, Tremor-Simulatoren, Roboterkatze und Patient:innenlifter. 

Die Einrichtung verbindet die Aktion mit der Frage, wie Wertebewusstsein im Hinblick auf die besonderen Bedarfe und Bedürfnisse alter und pflegebedürftiger Menschen reflektiert und gefördert werden kann. Haus Maria Rast nimmt am Projekt „Werte pflegen“ teil, das sich der ethischen Praxis in der Altenhilfe widmet.

Ideen tanken im kollegialen Austausch und in kreativer Atmosphäre

Video vom Netzwerktreffen im Projekt “Werte pflegen” am 19.08.2021 im Diözesancaritasverband in Münster

Münster. Am 19. August fand das erste Netzwerktreffen im Rahmen des Projekts „Werte pflegen – Ethische Praxis in der Altenhilfe“ statt. Damit ist ein weiterer Meilenstein im Projektverlauf gesetzt, der eine wichtige Wegmarke im Hinblick auf die nun anstehende Praxisphase markiert. Die zentrale Begegnung fand unter Pandemie konformen Bedingungen im Caritasverband für die Diözese Münster statt und knüpfte inhaltlich an die Ethik-Dialoge in den beteiligten Einrichtungen an. Im Rahmen dieser Vor-Ort-Gespräche sind zuvor relevante wertebezogene Themen der Altenhilfe erkundet worden.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der kreative Austausch zu den Erkenntnissen aus den Ethik-Dialogen. Thematische Inputs und methodische Zugänge durch Projektteam und Begleitforschung bildeten den Rahmen für einen lebendigen und inspirierenden kollegialen Austausch, der von den Mitwirkenden gerade in diesen besonderen Zeiten als sehr bereichernd und wohltuend erlebt wurde.

 

Das Projekt insgesamt befindet sich jetzt am Übergang der Erhebungs- in die Praxisphase. Auf Grundlage der beim Netzwerktreffen gemeinsam weiterentwickelten Projektideen starten Anfang Oktober einrichtungsspezifische Kleinprojekte.

STANDORTE DES PROJEKTDURCHLAUFS 2021/2022

Das Projekt zur ethischen Praxis in der Altenhilfe „Werte pflegen“ ist erfolgreich gestartet. Die gute Resonanz bei der Interessenbekundung zur Mitwirkung von stationären Einrichtungen hat zur Einteilung des Projektes in zwei Durchläufe geführt. Folgende Einrichtungen der stationären Altenhilfe werden am ersten Durchlauf 2021/22 beteiligt sein:

Der Projektauftakt mit den Leitungsverantwortlichen der beteiligten Einrichtungen im ersten Durchgang fand am 15. April 2021 statt. Daran anschließend beginnt nun die erste Phase des Projekts, in der ethische Fragen und Anliegen in der Berufsgruppe der Pflegenden zur Sprache kommen. Auf dieser Grundlage werden dann in einem weiteren Schritt einrichtungsspezifische Ansätze zum Umgang mit relevanten Themen entwickelt. Ein zweiter Durchlauf ist dann für den Zeitraum 2022/23 geplant.

PROJEKT ZUR ETHISCHEN PRAXIS IN DER STATIONÄREN ALTENHILFE

Kompaktinfo zum Projekt zum Download

»Werte pflegen« - Ermöglichungsraum Altenhilfe

Einrichtungen der Altenhilfe sind Umgebungen fürsorgenden Handelns, die älteren und alten Menschen die Aufrechterhaltung einer würdevollen, aktiven und sozial integrierten Lebensgestaltung ermöglichen. Mitarbeitende in Pflege und Betreuung werden in ihrer Interaktion mit den ihrer Fürsorge anvertrauten Menschen von Werten wie Respekt vor der Selbstbestimmung, pflegerischer Zuwendung und vertrauensvoller mitmenschlicher Nähe geleitet. In ihrem tagtäglichen Tun sind sie zugleich den Werten fachlicher Professionalität und organisationaler Effizienz verpflichtet.

 

In diesem Spannungsfeld wird der Pflegealltag von höchst unterschiedlichen herausfordernden Situationen begleitet. Insbesondere unter den Vorzeichen knapper zeitlicher und personeller Ressourcen ist es bedeutsam, die persönlichen, fachlichen und institutionellen Wertesysteme immer wieder zu reflektieren und auf den dienstlichen Kontext hin zu konkretisieren. So bleibt die Altenhilfe auch unter schwierigen Bedingungen ein Ort und Ermöglichungsraum ethischer Orientierung und Praxis.

Das Projektvorhaben:
Relevanzräume ausloten, passgenau unterstützen

Das Projekt »Werte pflegen« ist auf zweieinhalb Jahre angelegt und wird aus Mitteln des Ethikforums im Bistum Münster und des Caritasverbands für die Diözese Münster ermöglicht. In drei Projektphasen richtet es den Blick auf die wertebezogene Dimension des Handelns Pflegender in den Einrichtungen der stationären Altenhilfe.

 

(1) Im Rahmen der Erhebungsphase werden in einem ersten Schritt die ethisch herausfordernden Situationen des pflegerischen und palliativ-pflegerischen Handelns identifiziert. Das geschieht in direktem Austausch mit Pflegenden und Leitungsverantwortlichen. Dabei werden ausdrücklich auch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zur Sprache gebracht.

(2) In der Praxisphase werden Schwerpunkte gebildet und in einrichtungsspezifischen Kleinprojekten methodisch-praktisch bearbeitet. Themenbezogene Projektdesigns ermöglichen dabei passgenaue Angebote.

(3) Die so entstandenen oder fortentwickelten ethischen Interventionen für die Pflegepraxis erfolgen unter wissenschaftlicher Begleitung, die in einem  dritten Schritt die praktischen Erprobungen evaluiert und die Ergebnisse interessierten Einrichtungen und der Öffentlichkeit zugänglich macht.

Projektphilosophie: Aus der Praxis für die Praxis

Das Vorhaben ist auf Praxisdienlichkeit angesichts knapper Zeitressourcen hin angelegt. Es geht darum, praxisnahe, teamorientierte und alltagstaugliche Maßnahmen zu installieren oder weiterzuentwickeln. Die beteiligten Einrichtungen vor Ort gewinnen:

–  Erfahrungen in der fallbezogenen Anwendung von Instrumenten zur Bearbeitung ethischer Dilemma-Situationen im Pflegealltag,

–  Impulse zur Stärkung individueller Ressourcen von Pflegenden im Umgang mit moralischem Stress,

–  ein dialog- und wertebasiertes Reflexionsbewusstsein zur Förderung von ethischer Team- und Organisationskultur sowie

–  Gelegenheit, die gelebte ethische Praxis als Teil der organisationalen Kultur nach innen bewusster zu gestalten und nach außen deutlicher kenntlich zu machen. 

Beteiligte Akteure

Das Projekt zielt auf die Begleitung von vorerst acht Einrichtungen aus dem Bistumsgebiet. Das Vorhaben wird gefördert durch das Ethikforum im Bistum Münster als Kooperation von Bischöflichem Generalvikariat und Caritasverband für die Diözese Münster e.V. (vertreten durch Referat Altenhilfe und Arbeitsbereich Ethik/Theologie). Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Research Unit für Qualität und Ethik im Gesundheitswesen der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Tirol: UMIT.

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STEUERUNGSGRUPPE

Pfr. Dr. Christian Schmitt, Vorsitzender des Caritasverbands für die Diözese Münster e.V.

Natalie Albert, Referat Altenhilfe im Caritasverband für die Diözese Münster e.V.

Burkhard Baumann, Geschäftsführer des Caritasverbands Steinfurt

Anne Eckert, Leiterin Referat Altenhilfe im Caritasverband für die Diözese Münster e.V.

Michael Feuersenger, Projektreferent, Gerontologe / Theologe, Caritasverband für die Diözese Münster e.V.

Prof. Dr. Michael Fischer, Research Unit für Qualität und Ethik im Gesundheitswesen der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Tirol (UMIT).

Nicole Rusche, Stabsstelle Palliative Versorgung und Hospizarbeit im Caritasverband für die Diözese Münster e.V.

Dr. Boris Krause, Projektleitung, Theologischer Referent im Caritasverband, Geschäftsführer des Arbeitsbereiches Ethikforum im Bistum Münster

TEAM & ANSPRECHPARTNER

Wenn Sie Interesse an oder Fragen zum Projekt haben, nehmen Sie gern Kontakt auf:

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Michael Feuersenger

Projektreferent

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Dr. Boris Krause

Projektleitung

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Florian Reckfort

Organisation

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Bildnachweise: SDI Productions (Hintergrundbild) | Irina Devaeva (Logo-Grafik)

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